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Illycafé Blog – Kaffeeanekdoten vom Feinsten

Photo by Rodrigo Flores on Unsplash

Der Durchblick im Kaffeesiegel-Dschungel

Sie stehen im Einkaufsladen vor dem Regal und haben die Qual der Wahl. Soll es UTZ, Fairtrade, Rainforest Alliance, Bio oder etwa Kosher sein? Was bedeuten diese Siegel und was sagen sie über die Kaffeequalität aus? Wir klären Sie über die wichtigsten Siegel auf.

Können Sie die unterschiedlichen Siegel deuten?

Siegel sollen Klarheit schaffen und dem Konsumenten eine Orientierung geben. Aufgrund der grossen Auswahl an Kaffeesorten ist diese heutzutage auch bitter notwendig. Zertifizierter Kaffee unterliegt meist strengen Vorschriften. Doch was nützen verschiedene Siegel, wenn wir nicht wissen, was diese aussagen und welche Auflagen eingehalten werden müssen? Wie unterscheidet sich „fair“ von „fairem Handel“? Und was bedeuten sie überhaupt? Leider sind diese Begriffe nicht geschützt und daher gibt es auch kein einheitliches Siegel für faire Produkte.

Illycafé setzt sich seit jeher für Qualität und weltweit fairen Handel ein. Gerne geben wir Ihnen basierend auf unseren Erfahrungen einen Überblick über die wichtigsten Siegel im Schweizer Markt.

 

Was bedeutet fairer Handel?

Das wohl bekannteste Zeichen für fairen Handel ist in der Schweiz das Fairtrade-Siegel der Max Havelaar-Stiftung. Die Non-Profit-Organisation setzt sich für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kaffee-Kleinbauern ein, damit diese ihr Leben aus eigener Kraft nachhaltig verbessern können. Das Siegel steht für bessere Preise, menschenwürdige Arbeitsbedingungen, Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit sowie gerechte Löhne auf den Plantagen. Aber auch biologischer und nachhaltiger Anbau stehen im Fokus der weltweiten Bestrebungen.

 


Max Havelaar Fairtrade Kaffee
Bild: Max Havelaar Schweiz, Copyright Max Havelaar

 

Heute bauen bereits 460 Kleinbauernorganisationen in 30 Ländern Kaffee nach Fairtrade-Standards an. Pro Jahr stehen weltweit 500‘000 Tonnen Fairtrade-zertifizierter Kaffee zur Verfügung. Studien untermauern die positive Wirkung von Fairtrade über die gesamte Wertschöpfungskette – vom Produzenten über den Handel bis zum Konsumenten. Beeinflusst wird aber auch die Entwicklung von ganzen Landregionen. Fairtrade wirkt und wir als Konsumenten können aktiv dazu beitragen. Wussten Sie, dass Illycafé die Kleinbauern gleich mit zwei Max Havelaar Bohnenmischungen unterstützt?

 

Eine starke Partnerschaft: UTZ und Rainforest Alliance

Seit 2002 setzt sich die Non-Profit-Organisation UTZ für nachhaltige und sozialverträgliche Produktion von Kaffee, Tee und Kakao ein. Illycafé war einer der ersten Schweizer Röster, der mit UTZ zusammengearbeitet und damit nachhaltige Anbaumethoden sowie gerechte Arbeitsbedingungen unterstützt hat. UTZ setzt sich zudem für einen offenen und transparenten Markt für sozial- und umweltverträgliche Produkte ein.
2018 schloss sich das Unternehmen mit der amerikanischen Naturschutzorganisation Rainforest Alliance zusammen. Die neue Organisation ist zurzeit bestrebt, ein neues Zertifizierungsprogramm zu entwickeln, das die Stärken beider Programme miteinander verbindet. Eine starke Partnerschaft (siehe Infografik) ist entstanden.

 

UTZ Zertifizierungsdaten Kaffee 2019

Bild: UTZ Rainforest Alliance

 

Fairtrade bedeutet nicht automatisch Bio

 

EU Bio-Siegel

Foto: EU-Bio-Siegel

Obwohl die Max Havelaar-Stiftung auch klare Richtlinien für nachhaltigen Anbau und eine intakte Umwelt vorgibt, bedeutet Fairtrade nicht automatisch Bio. Denn auch im Bio-Bereich gibt es gültige Siegel mit eigens definierten Standards. In der Europäischen Union ist es das EU-Bio-Siegel, welches jedoch gemäss Schweizer Stiftung in Bezug auf Nachhaltigkeit als „bedingt empfehlenswert“ taxiert wurde.

 

Schweizer Bio-Label

Foto: Weizenfeld mit Bio-Label, Copyright Bio Suisse

 

Alle vorverpackten und ökologisch in einem EU-Land erzeugten Lebensmittel, die die Standards erfüllen, müssen mit diesem Siegel gekennzeichnet werden. Da Rohkaffee nicht aus der EU stammt, ist das Tragen des EU-Bio-Siegels nicht zwingend. Das Schweizer Pendant ist das Bio-Label Bio Suisse, das sich seit 1981 für mehr Nachhaltigkeit in der Schweizer Landwirtschaft stark macht. Dieses Label geniesst im Gegensatz zum EU-Bio-Siegel einen ausgezeichneten (Siehe Labelinfo). 

Das Verwenden eines Zertifikats ist stets mit Kosten verbunden, die nicht von allen Kaffee-Kooperativen gezahlt werden können. Daher gibt es einige Kaffees, die die Bio-Normen zwar erfüllen, jedoch nicht das entsprechende Siegel tragen.

 

Wann ist Kaffee koscher

Als «Kaschrut» wird die jahrtausendealte Tradition von religiösen Speisegesetzen bezeichnet, die bis heute im Judentum Bestand hat. Diese Gesetze regeln die Zubereitung und den Genuss von Esswaren und Getränken. Grundsätzlich werden Lebensmittel in zwei Kategorien eingeteilt: in erlaubte «koschere» und in unerlaubte «nicht koschere» oder «treife» Lebensmittel. Koscher ist somit für Juden nichts anderes als das eigene Qualitätssiegel.

Illycafé Logo Koscher

Wein, Traubensaft und gewisse Spirituosen gelten nur dann als koscher, wenn die Flasche mit einem Koscherzertifikat gekennzeichnet ist. Wasser ist stets koscher. Aber wie sieht es mit Kaffee aus? Damit dieser als koscher bezeichnet werden kann, muss er von der Interessengemeinschaft für koschere Lebensmittel (IGfKL) sorgfältig überprüft worden sein. Die IGfKL kontrolliert sämtliche Lebensmittel, trifft bei Herstellern die nötigen Abklärungen und stellt dann diese Informationen den Rabbinern für deren Koscherlisten zur Verfügung. Sämtliche Kaffeesorten von Illycafé und die Produktionswege in der Firma erfüllen die strengen Richtlinien und dürfen als koscher bezeichnet werden.

 

Ein Zertifizierungs-Durchblick

Zusammengefasst können wir folgendes im Siegel-Dschungel festhalten:

  • Alle Siegel verfolgen ein gemeinsames Ziel, jedoch mit sehr individuellen Schwerpunkten.
  • Jede Organisation definiert eigene Standards und Zertifizierungsverfahren, die von unabhängigen Zertifizierungsstellen durchgeführt werden.
  • Die verschiedenen Siegel haben durchwegs positive und nachhaltige Auswirkungen für ganze Anbau-Regionen.
  • Jede Zertifizierung ist jedoch mit Kosten verbunden, die sich die Kaffee-Kooperativen zum Teil nicht leisten können.

 

Fazit:

Eine klare Orientierung geben die Siegel den Endkonsumenten leider nicht. Zudem schneiden die Gütesiegel punkto Aussagekraft sehr unterschiedlich ab. Deshalb geht Illycafé einen anderen Weg. Wir informieren uns bei den zuständigen langjährigen  Rohkaffeehändler über die verschiedenen Zertifizierungen der Ursprungsplantagen.  Auf diese Weise können wir mit höheren Einkaufspreisen selber mittelbar vor Ort für eine nachhaltige und sozialverträgliche Produktion sorgen. Der Endpreis ist auf diese Weise für Sie als Konsumenten zwar höher, jedoch erhalten Sie eine bedeutend bessere Kaffeequalität. Für einen Genuss mit gutem Gewissen.

 

Weitere Informationen:

Max Havelaar Kaffee-Informationsbroschüre